Rote Rebsorten mit Charakter – Keine halben Sachen
Erstmal das Grundgerüst: Sangiovese. Klingt fancy, ist aber der Fels in der toskanischen Wein-Brandung. Fruchtig, aber mit ordentlich Rückgrat, bringt Sangiovese vor allem Kirsche, Säure und „Grip“ ins Glas. Keine weiche, austauschbare Sorte, sondern Wein mit Ecken und Kanten. Das kann in der Jugend vielleicht mal etwas ungezähmt wirken, aber macht genau den Reiz aus.
Doch Sangiovese kommt selten allein. Rebsorten wie Canaiolo und Colorino spielen in den Cuvées aus dem Chianti eine wichtige Nebenrolle. Während Canaiolo die Sache etwas softer macht und die Säure im Zaum hält, sorgt Colorino für Struktur und Farbe – eine Art „Sidekick“, der die Show nicht stiehlt, aber das Ganze abrundet. Und klar, ab und zu mischt auch mal Merlot oder Cabernet Sauvignon mit. Einige nennen das dann „Super Tuscans“, andere mögen die Internationalisierung nicht, aber hey – Vielfalt ist die Würze des Lebens, oder?
Weiße Rebsorten – Die versteckte Seite der Toskana
Die Toskana steht zwar primär für Rotwein, aber auch weiße Rebsorten haben hier Tradition und machen zudem eine heimliche Revolution durch. Gerade in den letzten Jahren haben Winzer begonnen, wieder stärker auf Trebbiano und Malvasia zu setzen, zwei Rebsorten, die lange im Schatten des Rotweins standen. Trebbiano bringt eine knackige Frische und klare Säure ins Glas – der perfekte Partner für die Hitze der Toskana. Malvasia dagegen ist aromatischer, mit Noten von Blumen und Steinfrüchten, und sorgt für Weine, die oft überraschend lebendig und komplex sind.
Nachhaltigkeit – Wenn Hühner und Schafe den Weinberg pflegen
So, und jetzt zum Thema, das immer wichtiger wird: Nachhaltigkeit. Die toskanischen Weinberge kämpfen nämlich nicht nur gegen Hitze und Trockenheit, sondern auch um ihre eigene Zukunft. Viele Winzer haben verstanden, dass sie etwas ändern müssen, um weiter Spitzenweine produzieren zu können – ohne die Natur auszubeuten. Der Trend? Biodynamie, biologischer Anbau und weniger Chemie. Klingt erstmal nach Öko-Bullshit-Bingo, aber es steckt Substanz dahinter. Es geht darum, Böden zu regenerieren, das Mikroklima im Weinberg zu schützen und dabei so wenig wie möglich einzugreifen.
Für uns als Konsumenten und Fanboys bedeutet das: authentischere Weine, die nicht nur gut schmecken, sondern auch bedenkenlos getrunken werden können. Und ja, nachhaltige Weine werden auch immer spannender, weil sie oft ihre Herkunft und ihr Terroir noch deutlicher ausdrücken. Weniger Eingriffe im Keller, mehr Charakter im Glas. Ein klassisches Win-Win.
Cantina Paterna – eine Kommune macht Wein
Ein Weingut, das genau diesen Weg geht, ist die Cantina Paterna. Kein Schnickschnack, keine großen Worte – hier wird einfach solider Wein gemacht. Die kleine Genossenschaft im Herzen des Chianti-Gebiets setzt auf biologischen Anbau und pflegt ihre Weinberge so, als wären sie Teil der Familie. Ergebnis? Weine, die die Seele der Toskana ins Glas bringen.
Für die Roten gilt das klassische Rezept: Sangiovese trifft auf Canaiolo und ein bisschen Colorino. Das ergibt Wein, der eine klare Linie fährt: Frucht, Frische und diese typische toskanische Würze, die an getrocknete Kräuter erinnert. Der Weißwein der Cantina besticht mit einer Nase voller Wildblumen, Kamille und Salbei, dazu Salzigkeit und helle, erdige Noten am Gaumen. Paterna steht für stabile Handarbeit und Weine mit Ecken und Kanten, die sich gegen das glattgebügelte Mainstream-Geschmacksbild stellen.
Die Weine der Cantina Paterna
Auch erhältlich als Probierpaket
3 Flaschen, Rot & Weiß
Probierpaket
6 Flaschen, Rot & Weiß
Probierpaket