Weine von der Nahe

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Über Weine von der Nahe

Mit etwas über 4000 Hektar ist die Nahe eines der mittelgroßen Anbaugebiete Deutschlands, und erstreckt sich von der Quelle im Hunsrück bis zur Mündung in den Rhein bei Bingen. Das Anbaugebiet kann mit einer reichen Weingeschichte aufwarten. So wurde Monzingen bereits im Jahr 778 als wichtiger Weinbauort erwähnt, und nur ein paar Kilometer weiter nordöstlich, am Zufluss des Glan in die Nahe, finden sich uralte Spuren der Weingeschichte am Kloster Disibodenberg. Hier ist der Weinbau am Klosterberg bis ins 11. Jahrhundert dokumentiert. Gleichzeitig verfügt das Anbaugebiet jedoch über eine weit weniger glanzvolle Geschichte als der Rheingau oder die Mosel. Das liegt auch daran, dass die von der Nahe stammenden Weine bis 1930 schlicht als Rheinweine deklariert und verkauft wurden. Bis heute landet ein großer Teil der produzierten Trauben als beliebige Massenware in Supermarktregalen. Gleichwohl beheimatet die Nahe einige der ganz großen, international bekannten Namen, insbesondere wenn es um Riesling geht.


Geologische Vielfalt und milde Temperaturen

Der Großteil des Nahe Weins stammt von weißen Rebsorten (etwa 75%), angeführt vom Riesling und gefolgt von Müller-Thurgau, Silvaner sowie Weiß- und Grauburgunder. Rotwein wird überwiegend aus Dornfelder und zu einem geringen Teil aus Spätburgunder vinifiziert. Charakteristisch für die Nahe ist die ausgeprägte Heterogenität der Böden. Die bekannte Lage Oberhäuser Brücke zum Beispiel verfügt trotz ihrer geringen Größe allein über vier verschiedene Bodentypen. Auch deshalb stehen die interessanten Weine der Region für ausgeprägte Mineralität. Diese Vertreter sind in der Regel Rieslinge, die von Steillagen bzw. terrassierten Weingärten stammen und oftmals auf Formationen aus Sandstein, Porphyr und Schiefer wachsen. Die Belüftung ist in den renommiertesten Lagen ideal, die jährliche Niederschlagsmenge gering, und die Temperaturen sind bis weit in den Herbst hinein mild. Perfekte Bedingungen für den spät reifenden Riesling also, der hier zum Teil Weine hervorbringt, die zur absoluten Weltspitze der Rebsorte zählen.


Erfolge im Schatten der großen Geschwister

Auch international bekannt sind die Weingüter Dönnhoff (Hermannshöhle, Dellchen), Schäfer-Fröhlich (Felseneck, Stromberg) oder auch Emrich-Schönleber (Halenberg), um nur ein paar zu nennen. Trotz der eindrucksvollen Erfolge der letzten Jahrzehnte fristet die Nahe unter den deutschen Spitzen-Anbaugebieten nach wie die Rolle des Underdog; zu sehr scheinen das Renommée der alten Granden Mosel und Rheingau sowie die in den letzten drei Jahrzehnten explodierte Zahl an Weltklasse-Weinen aus Rheinhessen, sie zu überstrahlen. Bei all den grandiosen Weinen, die um Nahe und Glan herum das Licht der Welt erblicken, ist das doch sehr verwunderlich.