Wein aus der Toskana

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Blick auf Weinberg im Chianti

Terroir und Rebsorten der Toskana

In dem Gebiet zwischen Apennin und dem Tyrrhenischen Meer zieht sich 150 km von Nord nach Süd eine der reizvollsten Kulturlandschaften Europas. Der Weinbau ist in der Toskana nahezu allgegenwärtig - die Böden sind trocken, steinig und karg - der ideale Untergrund für ausdrucksstarke Weine. Sangiovese dominiert hier ganz klar das Feld. Fast alle Weine werden ganz oder überwiegend aus ihr bereitet. Eine Ausnahme bildet der schmale Küstenstreifen von Livorno bis zur südlichen Grenze der Region Latium. Dort ist das Klima milder, die Böden lehmiger und sandiger. Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Petit Verdot und Syrah - das sind die bedeutendsten Rebsorten dieser Gegend. Doch auch im Landesinneren wird längst nicht ausschließlich Sangiovese angebaut. In den letzten Jahrzehnten haben internationale Rotweinsorten stark an Bedeutung gewonnen. Sie sollen die rustikale Note mildern, die viele Sangiovese-Weine in der Vergangenheit geprägt hat.


Die bekanntesten Anbaugebiete in der Toskana

Chianti & Chianti Classico

Die Hügelzone zwischen Florenz und Siena bildet das Herzstück der Toskana. Der Name Chianti hat vermutlich etruskische Wurzeln und ist damit mindestens zwei Jahrtausende alt. Er beschreibt heute sieben Zonen, die sich wie ein Gürtel um das Chianti Classico-Gebiet legen. Diese Zonen erstrecken sich von Rufina nordöstlich von Florenz bis nach Montalcino und Arezzo. Die Hauptrebsorte ist ebenfalls die Sangiovese (mindestens 70 Prozent). Die Bestimmungen sind etwas flexibler als im Classico-Gebiet, auch weiße Sorten sind gestattet.

Die Ergänzung "Classico" wurde erst im 20. Jahrhundert offiziell, um das Gebiet und seinen Wein vom Chianti zu unterscheiden. Heute setzt sich das Chianti Classico aus neun Gemeinden mit knapp 7000 Hektar Rebfläche zusammen. Ihr Wappentier ist der schwarze Hahn (Gallo Nero). Der Chianti Classico zeichnet sich durch seine karge Eleganz aus, bedingt durch die Böden und die Lage. Mindestens 80 Prozent müssen aus Sangiovese-Trauben stammen. Als Ergänzungsrebsorten kommen sowohl lokale Sorten wie Canaiolo, Ciliegiolo und Colorino, als auch internationale wie Merlot, Cabernet Sauvignon oder Syrah in Frage. Weiße Sorten, die früher in geringen Mengen beigemischt wurden, sind seit dem Jahr 2000 verboten. In seiner Jugend ist der Chianti Classico ein mittelkräftiger Wein, der nach Veilchen, dunklen Beeren, Unterholz und mediterranen Kräutern duftet. Er zeichnet sich durch eine herzhafte Säure und eine markante Tanninstruktur aus. Riserva oder Gran Selezione, die stärker von balsamischen Noten geprägt sind, entwickeln sich mühelos zehn Jahre oder länger in der Flasche.

Brunello di Montalcino

Das Anbaugebiet des Brunello di Montalcino liegt im Süden der Toskana zwischen den drei Flüssen Orcia, Asso und Ombrone. Die Böden sind denen des Chianti Classico ähnlich: kalkhaltiges Schiefergestein (alberese), Kalkmergel (palestro), aber auch viel lehmhaltiges Sedimentgestein. Die Temperaturen sind etwas höher als in der nördlichen Toskana. Doch auch innerhalb des Anbaugebiets gibt es beträchtliche klimatische Unterschiede. In seinen besten Qualitäten ist der Brunello di Montalcino ein majestätischer Wein mit attraktiver Frucht, zahlreichen balsamischen Noten, einer feinen Säure und kräftigem, süßem Tannin. Er wird reinsortig aus Sangiovese erzeugt. Es handelt sich dabei um einen lockerbeerigen Klon, der früher Sangiovese Grosso genannt wurde. Laut DOCG-Statut darf der Wein erst im fünften Jahr nach der Lese freigegeben werden. Mindestens zwei Jahre muss er in Eichenholzfässern gereift sein. Der einfachere Rosso di Montalcino darf bereits ein Jahr nach der Lese in den Handel gehen.

Bolgheri

Das malerische Dörfchen Bolgheri an der toskanischen Mittelmeerküste (50 Kilometer südlich von Livorno) hat dem kleinen, dynamischen Rotweinanbaugebiet seinen Namen gegeben. Bekannt gemacht hat dieses Gebiet ein einzelner Wein, der Sassicaia. Er war der erste reinsortige Cabernet Sauvignon Italiens und genießt seit seiner ersten Produktion im Jahr 1968 weltweit hohes Ansehen. Der Erfolg dieses Weins hat zahlreiche Winzer dazu ermutigt, auch in Bolgheri Cabernet anzubauen. Auch Merlot, Petit Verdot und Syrah gedeihen hier prächtig. Die Weinberge erstrecken sich von den sandigen Böden in der Ebene über die lehmig-alluvialen Böden am Fuße der Hügel bis hin zu den mineralhaltigen Böden des Küstengebirges Colline Metallifere. In den letzten Jahren hat sich das Interesse der Weingüter verstärkt auf die Sorte Cabernet Franc gerichtet, die in dem mild-warmen Klima besonders gute Qualitäten hervorbringt und teilweise auch reinsortig vinifiziert wird.