Wein und Wetter: Die Jahreszeiten im Glas

Wein und Wetter: Die Jahreszeiten im Glas

Inhaltsverzeichnis

Weinauswahl - eine Frage des Timings

Auf die Frage: „Welchen Wein trinkst du am liebsten?“ kann ich eigentlich nur in der typischen Manier eines Anwalts „Es kommt drauf an.“ erwidern. Denn neben der Tagesform bestimmen vor allem das Wetter und die Jahreszeit, wonach es uns gelüstet. Jahreszeiten beeinflussen was auf den Teller, aber natürlich auch was ins Glaserl kommt. Im Frühling stets leicht, beschwingt und mit richtig viel Bock, im Sommer schwitzend und immer auf der Ausschau nach der nächsten Erfrischung, bis man sich im Herbst langsam auf der gemütlichen Couch verkriecht, um es im Winter dann noch mal richtig krachen zu lassen: zu jedem Szenario gibt es den passenden Wein - denn ob flüssiger Sommer auf der Zunge oder ein winterliches Rotwein-Dampfschiff – jede Saison hat ihren eigenen Geschmack. Und eines ist klar: Frische und Trinkfluss sind ein Muss, egal, wie opulent der Wein daherkommt.

Wein für den Frühling: Aufbruch mit frischen Vibes

Fangen wir vorne im Jahr an: der Winterblues ist endlich vorbei und die ersten warmen Tage lassen wieder Kraft und Hoffnung schöpfen. Was jetzt auf den Tisch kommt, ist so frisch wie die Luft draußen. Spargel, Bärlauch und frisches Gemüse verlangen nach lebendigen Weinen. Riesling, Sauvignon Blanc und Silvaner sind hier gefragt: Spritzige Säure, Aromen von grünem Apfel und Zitrusfrüchten über Stachelbeere und vegetabilen Noten – perfekt zur leichten und gemüsigen Frühlingsküche. Natürlich kann man auch etwas sanfter aus dem Winterschlaf erwachen: Restsüße Weißweine, z.B. halbtrockener Riesling Kabinett versüßen die ohnehin sweeteste Zeit des Jahres und kommen meist mit einem niedrigen Alkoholgehalt daher.

Was gibt’s dazu? Wie wäre es mit einem Risotto alla Milanese, das durch den Safran golden schimmert, oder einer leichten Pasta Primavera mit frischem Gemüse? Auch gegrillte Langoustines mit einem Spritzer Zitrone sind wie geschaffen für einen knackigen Riesling. Für die Weine gilt: Hauptsache klar, erfrischend und ein bisschen verspielt – genau das, was wir brauchen, wenn der Frühling uns aufblühen lässt.
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Wein im Sommer: Die Leichtigkeit des Seins im Glas

Sommer heißt draußen sein, Freunde treffen und das Leben genießen. Das Essen ist leicht und frisch, die Abende sind lang – und der Wein sollte genau das spiegeln. Knackige Weißweine wie Riesling oder Sauvignon Blanc sorgen jetzt für die nötige Frische, um die Hitze in Schach zu halten. Aber der Sommer gehört auch dem Rosé: Frisch, knackig, mit Aromen von Erdbeeren und Johannisbeeren – der perfekte Begleiter für leichte Gerichte. Die Küche? Einfach und voller Sonne: Panzanella, der italienische Brotsalat mit Tomaten, oder Gambas a la Plancha vom Grill passen perfekt.

Übrigens hat auch Rotwein im Sommer seine Momente. Leichte, saftige Rotweine wie Cabernet Franc oder ein junger Pinot Noir, leicht gekühlt, sind eine stilvolle Alternative zum Grillbier.
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Wein für den Herbst: Warme Farben und würzige Weine

Im Herbst kehrt Ruhe ein, die Farben werden satter, die Abende gemütlicher. Auf dem Teller landen jetzt Steinpilze, Kürbis und wärmende Risotti. Das Essen hat mehr Substanz, und die Weine dürfen da ruhig mithalten. Alles Anständige (!) aus der Burgunder-Familie liefert hier ab: Grauburgunder oder Weißburgunder, ggfs. auch Chardonnay oder Auxerrois – voluminöser, mit Schmelz und mehr Körper. Für Fans der rauchig-steinigen Noten ist Sancerre der perfekte Begleiter zu Fischgerichten oder einem würzigen Chèvre. Auch Rosé ist längst nicht abgeschrieben: Körperreichere Rosés mit mehr Struktur und Würze passen perfekt zu den letzten Sonnenstrahlen des Jahres.

Für Rotweintrinker beginnt jetzt die beste Zeit. Noch nicht die ganz schweren Kaliber, aber würzige Rotweine mit Trinkfluss sind gefragt. Ein saftiger Chianti oder ein eleganter Pinot Noir ist der perfekte Begleiter für den Herbstabend. Dazu gibt’s Tagliatelle al Funghi Porcini oder ein Boeuf Bourguignon, und der Herbst schmeckt so gut, wie er aussieht.
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Wein im Winter: Volle Kraft voraus

Wenn der Winter an die Tür klopft, sind wir bis an die Zähne bewaffnet - mit Rotwein. Außerdem: Champagner. Der geht ja bekanntlich sowieso immer, aber an den Festtagen verleiht er jedem Anlass den besonderen Glanz. Zurück zu den Rotweinen: jetzt ist die Zeit gekommen für die fülligen Vertreter mit viel Tannin: Barolo, Côtes du Rhône oder Châteauneuf-du-Pape bringen Tiefe, Struktur und die wohlige Wärme, die perfekt zu Coq au Vin (Rouge) oder einem deftigen Cassoulet passt.

Auch Weißweine können im Winter glänzen. Chardonnay aus dem Burgund oder im burgundischen Stil, mit seiner eleganten Struktur und buttrig-briochigen Noten, gehört auf den Tisch. Dazu deftige Käseplatten oder cremige Gerichte. Ein klassisches Beispiel: Gratin Dauphinois oder ein dekadentes Homard Thermidor. Und wenn es richtig schwelgerisch werden soll und ihr Großmütterchen an Heiligabend noch eine echte Freude machen wollt: edelsüße Rieslinge, alles von Spätlese bis Eiswein, sind ein extraterrestrisch anmutendes Gedicht zu kräftigen Käsesorten wie Roquefort und Époisses oder zu Desserts wie Crème Brûlée.
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