
Terroir
Terroir bezeichnet das einzigartige Zusammenspiel von Klima, Bodenbeschaffenheit, Topografie und der kulturellen Praxis des Weinbaus in einer bestimmten Region. Es ist also nicht nur ein geologischer, sondern auch ein menschlich geprägter Begriff – Traditionen, Anbaumethoden und die Philosophie der Winzer fließen ebenso in das Terroir ein wie Sonne, Regen und Gestein.Ein ausgeprägtes Terroir macht Weine unverwechselbar und gibt ihnen eine klare Herkunftsidentität. Besonders ausdrucksstarke Rebsorten wie Riesling und Pinot Noir zeigen die Unterschiede verschiedener Terroirs eindrucksvoll.
Was prägt ein Terroir konkret?
- Boden: Kalk, Schiefer, Lehm oder Sand beeinflussen Wasserhaushalt und Mineralität.
- Klima: Temperaturverläufe, Sonnenstunden und Niederschläge bestimmen Reifung und Stilistik.
- Topografie: Hanglagen, Exposition zur Sonne und Meereshöhe wirken sich auf den Charakter aus.
- Handwerk: Traditionen und Techniken der Winzer formen das Geschmacksbild maßgeblich mit.
Berühmte Weinregionen mit starkem Terroir
- Burgund, Frankreich: Pinot Noir, Chardonnay auf Kalkmergelböden
- Mosel, Deutschland: Riesling auf steilen Schieferhängen
- Toskana, Italien: Sangiovese auf kalkhaltigem Galestro-Boden
- Kamptal, Österreich: Grüner Veltliner auf Urgestein und Löss
Unser Tipp zum Terroir-Vergleich
Vergleiche zwei Rieslinge aus unterschiedlichen Regionen – zum Beispiel Mosel und Rheinhessen – und entdecke, wie Boden und Klima den Stil und Ausdruck prägen.
Häufige Fragen zum Terroir
Beeinflusst Terroir auch Weißweine?
Ja, insbesondere Weißweine wie Riesling oder Chardonnay spiegeln ihr Terroir deutlich wider – oft durch ihre Säurestruktur und Mineralität.
Kann man Terroir schmecken?
Definitiv. Terroir zeigt sich in der Struktur, Tiefe und dem Spannungsbogen eines Weines – es ist kein Aroma, sondern ein Ausdruck.
Ist Terroir wichtiger als Rebsorte?
Beides spielt zusammen. Eine Rebsorte ist das Material – das Terroir die Bühne, auf der sie ihren Charakter entfalten kann.