Shiraz Trauben am Rebstock


Shiraz

Shiraz ist die internationale Bezeichnung für die Rebsorte Syrah, die ihren Ursprung im südfranzösischen Rhône-Tal hat. Während der Begriff „Syrah“ in Europa dominiert, steht „Shiraz“ – besonders in Australien, Südafrika und Südamerika – nicht nur für dieselbe Rebsorte, sondern auch für einen eigenständigen Stil: üppiger, fruchtintensiver und oft mit mehr Alkohol.


Syrah vs. Shiraz – zwei Namen, zwei Stile

Obwohl genetisch identisch, zeigen sich Syrah und Shiraz oft als zwei stilistische Ausprägungen derselben Rebe – geprägt durch Terroir, Klima und Winzerhandwerk:

  • Syrah (z. B. aus der Nordrhône): kühle Eleganz, feine Würze, Noten von schwarzem Pfeffer, Oliven, Veilchen und dunkler Frucht. Oft lagerfähig und strukturiert.
  • Shiraz (z. B. aus dem Barossa Valley): intensive Frucht, wärmerer Stil, mit Aromen von Pflaume, Brombeere, Schokolade, Lakritz und geröstetem Holz.

Der Unterschied ist kein Qualitätsurteil, sondern eine Frage des Ausdrucks: Während Syrah eher für kühle Zurückhaltung steht, ist Shiraz laut, saftig und großzügig.


Shiraz in der Cuvée – Komplexität mit Struktur

Die Rebsorte wird nicht nur reinsortig gekeltert, sondern ist fester Bestandteil vieler klassischer Cuvées. Im Süden Frankreichs ist Syrah Teil der berühmten GSM-Trilogie (Grenache, Syrah, Mourvèdre), wie man sie aus Châteauneuf-du-Pape oder dem Languedoc kennt. Hier bringt sie Rückgrat, Tannin und Würze ein.

In Australien wird Shiraz häufig mit Cabernet Sauvignon verschnitten – das Resultat sind dunkle, kräftige Weine mit Lagerpotenzial, oft mit Eichenfassausbau und markanter Textur.

Typische Aromen von Shiraz / Syrah

  • Dunkle Früchte: Pflaume, Brombeere, Heidelbeere
  • Würze: Schwarzer Pfeffer, Zimt, Muskat
  • Herzhafte Noten: Rauch, Speck, Leder (v. a. bei gereiftem Syrah)
  • Holz: Vanille, Kaffee, Schokolade (bei Fassausbau)

Speiseempfehlung: Was passt zu Shiraz?

  • Geschmorte Fleischgerichte, Wild, Lamm
  • Gegrilltes mit Röstaromen (z. B. BBQ mit Rauch)
  • Herzhafte Eintöpfe mit mediterranen Kräutern
  • Reifer Hartkäse oder dunkle Schokolade

Stil-Tipp für Einsteiger

Wer den Unterschied schmecken möchte, kann z. B. einen Syrah von der Rhône neben einen Shiraz aus Südafrika probieren. So zeigt sich, wie Klima und Stilistik den Ausdruck ein und derselben Rebsorte formen.

Für Entdecker: Natürlicher Shiraz

Auch in der Naturweinbewegung ist Shiraz angekommen. In Südafrika oder Australien entstehen spontanvergorene Shiraz-Weine mit wenig Schwefel, die mehr Frische und Wildheit mitbringen – ideal für alle, die Shiraz jenseits der Opulenz entdecken möchten. Mehr dazu findest du im Artikel Spontangärung.